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Hormonyoga

Die Hormon-Yogatherapie ist eine Kombination von Körperübungen, Atemübungen und Visualisierungen zur Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit. Es zielt direkt auf bestimmte Körperfunktionen ab um diese aktiv zu halten.

Wie entstand Hormonyoga?

Entwickelt wurde diese Praxis von der Yogalehrerin Dinah Rodrigues Anfang der 90-er Jahre. Die Brasilianerin studierte Philosophie und Psychologie und unterrichtete seit Jahrzehnten Hatha Yoga. Sie stellte aus verschiedenen Yoga-Techniken eine Übungsreihe für Frauen in den Wechseljahren zusammen, die den Übergang erleichtern und Symptome gezielt lindern.  Sie konzentrierte sich auf die Weitergabe von Wissen und Erfahrung im Hormonyoga und entwickelte neue Formen, zum Beispiel Hormonyoga für Männer, Hormonyoga bei Diabetes.

 

Seither sprechen die vielen vielen Erfolge dieser Therapie für sich.

 

Beim Hormonyoga werden Energiezentren und Drüsen aktiviert und damit der Hormonhaushalt harmonisiert. Besonders betrifft das die nachlassende Hormonproduktion vor und in den Wechseljahren der Frau. Äußerst effektiv ist diese Technik bei unerfülltem Kinderwunsch und Beschwerden im weiblichen Zyklus, wie PMS, Unregelmäßigkeiten, starke Blutungen oder Schmerzen.

Wer braucht Hormonyoga?

In Zeit der weiblichen Wechseljahre stellt sich der Hormonhaushalt der Frau um. Der Prozeß der Fruchtbarkeit endet zugunsten von mehr Kraft und Energie für andere Aufgaben.

 

Häufig begleiten diesen Veränderungsvorgang unangenehme Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Gewichtszunahme oder Haarausfall.  Studien zeigen, dass die Probleme während der Umstellung sehr stark vom kulturellen Umgang mit dem Thema sind. Während in Asien eine nicht mehr fruchtbare Frau ein höheres Ansehen und Status der Weisheit genießt, gelten wir hierzulande als "nicht mehr voll leistungsfähig".

 

Die Hormonyoga-Praxis wirkt, indem die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron gefördert werden und die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reduziert (1). Zusätzlich werden Symptome gezielt mit Techniken gelindert, zum Beispiel eine spezielle Atmung gegen Hitzewallungen, Meditation gegen Stress.

 

Eine wichtige Wirkung von Hormonyoga ist die Lebensenergie anzuregen und in bestimmte Körperregionen zu lenken.

 

Hormonyoga ist für folgende Zielgruppen:

  • Frauen ab 32 zur Vorbereitung auf die Wechseljahre
  • Frauen in den Wechseljahren
  • Junge Frauen mit hormonell bedingten Beschwerden wie unregelmäßiger Zyklus, PMS
  • Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch
  • Frauen, die unter Stress leiden

Wie genau funktioniert Yoga für die Hormone?

Hormonyoga kombiniert Elemente aus dem Hatha-Yoga (dem klassischen Yoga), die Asanas (Körperhaltungen) und Bandhas (Energiepunkte). Viele der Übungen stammen aus dem Kundalini-Yoga, vor allem bewegte Körperübungen mit Atemsequenzen und Energielenkung. Die gesamte Sequenz dauert 30 - 60 Minuten und sollte mindestens 3 x / Woche durchgeführt werden. Je nach Intensität der Beschwerden und Höhe der daraus entstehenden Belastung, gerne auch täglich.

 

Die Hormonyoga-Sequenz ist immer gleich aufgebaut und enthält eine bestimmte Anzahl an Übungen, die gezielte Wirkungen einsetzen:

  1. Aufwärmphase: Dehn- und Aufwärmübungen lockern und bereiten den Körper auf die Hauptsequenz vor und beugen Verletzungen vor.
  2. Hauptsequenzen: Eine genaue Abfolge von Übungen, wie der herabschauende Hund, der Drehsitz, der Schulterstand oder die Taube sollen die Hormondrüsen manuell stimulieren. Im Gegensatz zum Hatha-Yoga werden die Asanas dynamisch ausgeführt und mit Atemübungen kombiniert.
  3. Meditation: In der Meditation soll der Körper entspannen, entstressen und der Geist zur Ruhe kommen.

Die faszinierende Technik der aktivierende Bhastrika-Bauchatmung erzeugt bewusst Energie, sammelt und kanalisiert diese, um sie dann an Drüsen oder Problemzonen zu lenken. Viel Wert wird zudem auf die verjüngende Wirkung der Umkehrhaltung gelegt. Diese Wirkung ist in jeder Yoga-Tradition bekannt. Einige der Übungen in der Haltung auszuführen, wo Becken höher als Herz liegt, ist abwechslungsreich und läßt die Praxis nicht langweilig werden.

Studie bestätigt Wirkung

"Die Auswirkungen von Hormonyoga auf Frauen mit Hormoneller Dysbalance" von Julie Deutlmoser, 2020

 

"Dieser ganzheitliche Ansatz eine schöne Alternative zu konventionellen Hormonersatztherapien. Ganz gleich mit welchem Hintergrund, ob durch den eher spirituellen Weg des Yogas, dem präventiven und gesundheitsfördernden Gedanken der Yoga- und Gesundheits-Therapie oder dem psychologisch und medizinischen Verständnis der Regulation hormoneller Beschwerden, diese Übungsreihe kann für Frauen mit unterschiedlichen hormonellen Dysbalancen anwendbar sein."

 

"Eine regelmäßige Hormon-Yoga Praxis wirkt sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden, die Schlafqualität, das Stresserleben und die Sexualität auswirkt."

 

"Das Thema Kinderwunsch war nicht nur in dieser Studie für viele Frauen sehr präsent. Gemäß dem Bundesministerium leiden Millionen von Frauen in Deutschland an ungewollter Kinderlosigkeit (Wippermann, 2014). In Anlehnung an die positiven Ergebnisse der Hormon-Yoga Übungsreihe kann der Kinderwunsch in zukünftigen Forschungen nicht nur als erfreulicher Nebeneffekt gedeutet werden, sondern gezielt als Variable eingesetzt werden, um die Übungsreihe hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu erforschen."

Quellen:

(1) J. Thirthalli, 2013, "Cortisol and antidepressant effects of Yoga"  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3768222/