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Fleisch - nötig oder Sünde?

Hat der Mensch schon immer Fleisch gegessen?

Welche Nährstoffe bietet Fleisch?

Welche Nährstoffe nehme ich zu wenig oder gar nicht zu mir ohne Fleisch?

Welche Gründe sprechen gegen Fleisch essen?

Wie gleiche ich die Nährstoffe aus, die mir durch Fleischverzicht fehlen?

Wie komme ich zu genug Sättigung und Energie ohne Fleisch?

 

Der Mensch ein Fleischesser?

Aus biologischer und historischer Sicht ist der Mensch ein Alles-Esser und kann sowohl Fleisch als auch pflanzliche Nahrung verdauen. Die menschliche Evolution hat uns dazu geführt, dass wir auf eine Vielzahl von Nahrungsmitteln angewiesen sind, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Es gibt jedoch gut Gründe auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten: aus ethischen, gesundheitlichen oder religiösen Argumenten.

Welche Nährstoffe bietet Fleisch?

Der Fleischkonsum kann einige Nährstoffe liefern, die bei veganer Ernährung möglicherweise fehlen oder schwieriger zu erhalten sind. Jedoch ist eine einseitige Ernährung mit Fleisch genauso schlecht, wie eine vegange Fast-Food-Ernährung. Eine gut geplante vegane Ernährung liefert alle notwendigen Nährstoffe.

Diese Nährstoffe Werden durch den Verzehr von Fleisch leichter aufgenommen

Nährstoff

Protein

Taurin - nicht essenziell

Vitamin B12

Eisen

Zink

Omega 3

Kreatinin - nicht essenziell

Aufgabe

Baustoffe in Körper, z.B. für Muskeln

antioxidativ, Fettverdauung, Herz, Hirn

Nerven, Blut, Herz, Hirn

Blut, Haut, Haare, Nägel

Immunsystem, Stoffwechsel, Haut, Haar

in Meeresfisch: antientzündlich, Herz, Hirn

Energieversorgung der Muskeln

Pflanzlich

Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Getreide

Algen, Pilzen

zugesetzt in vegangen Produkten, Zahncreme, NEM

Hülsenfrüchte, Nüsse, Salate mit Vitamin C kombinieren

Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte

Leinsamen, Walnüsse, Chiasamen, Hanfsamen, Algenprodukte

wird vom Körper selber hergestellt, ggf. NEM


Gesundheitliche Nachteile vom Fleischkonsum

So einfach ist es nun nicht "Fleisch täglich und der Körper ist mit allem versorgt." Ein übermäßiger und unausgewogener Fleischkonsum birgt eine Menge von Risiken.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein regelmässiger Konsum von rotem Fleisch, insbesondere von verarbeitetem Fleisch wie Wurstwaren und Speck, wurde mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dies liegt teilweise an gesättigten Fetten und Cholesterin in Fleischprodukten. (1)
  • Krebsrisiko: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte verarbeitetes Fleisch als karzinogen (Gruppe 1) und rotes Fleisch als wahrscheinlich karzinogen (Gruppe 2A) für den Menschen ein. Dies basierte auf epidemiologischen Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem Fleisch und Darmkrebs sowie zwischen dem Verzehr von rotem Fleisch und verschiedenen Krebsarten feststellten. (2)
  • Fettleibigkeit: Fettes Fleisch ist besonders kalorienreich. Ungesättigte Fettsäuren belasten den Körper und können das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen. (3)
  • Stoffwechselerkrankungen: Laut Studie könnte fleischarme Ernährung Typ-2-Diabetes verhindern. Methioninarme Ernährung (pflanzlich) steigert die Ausschüttung des Hormons FGF21, das unter anderem mit einem besseren Stoffwechsel und einem niedrigeren Blutzuckerspiegel in Zusammenhang steht. Auch wietere Bestandteile des Fleisches, wie Häm-Eisen und gesättigte Fette, könnten den Stoffwechsel beeinflussen. (4)
  • Hormone: Nicht nur die Hormone, die den Tieren für schnelleres Wachstum und mehr Ertrag verabreicht werden, gefährten unsere Gesundheit (Wachstum: Krebs = Wachstum). Auch die Stress- und Angsthormone können unser eigenes Hormonsystem belasten, bishin zu Krebs auslösen. Das gilt leider auch für Tiere aus Biologischer Landwirtschaft. (5)
  • Antibiotikaresistenz: Der regelmäßige Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung trägt zur Entstehung von antibiotikaresistenten Bakterien bei, die auf den Menschen übertragen werden können (6)

Ökologische und klimatische Überlegungen

Der Massenkonsum von Fleisch ist mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden. (7)

  • Treibhausgasemissionen: Die Viehwirtschaft trägt erheblich zur Emission von Treibhausgasen bei, insbesondere Methan und Lachgas. Diese Gase tragen zum Klimawandel bei.
  • Landnutzung: Die Viehhaltung beansprucht große Flächen für Weiden und Futtermittelanbau. Die Umwandlung von Wäldern in Weideland trägt zur Entwaldung bei.
  • Wasserverbrauch: Die Viehzucht erfordert erhebliche Wassermengen für Tiertränke und Futtermittelanbau. Dies kann zu Wasserstress in bestimmten Regionen führen.
  • Verschmutzung: Die Viehhaltung trägt zur Verschmutzung von Wasser und Boden bei, hauptsächlich durch Tierkot und Abwässer aus Tierbetrieben inkl. Medikament und Hormonrückständen.

Die Fleischproduktion ist eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen.

Ethik und Moral

Die Frage, ob es moralisch oder ethisch vertretbar ist, ein Tier für den eigenen Fleischkonsum töten zu lassen, ist eine Frage der persönlichen Überzeugung und kann in verschiedenen Kulturen und Ethiken unterschiedlich bewertet werden.

 

Tiere sind Lebewesen mit Emotionen und Gefühlen, Tiere haben eine Seele. Selbst, wenn man von konventionellen Mastbetrieben und diesen schrecklichen Zuständen und dem Leid absieht, haben auch Bio-Tiere in Freilandhaltung Angst vor dem Sterben. Die Hormone, die durch diesen Reflex ausgelöst werden, wirken im Menschen nicht nur psychisch, sondern können Störungen und Krankheiten auslösen.

 

Um eine ertragreiche Milchkuh zu halten ist es nötig die Babys von ihren Müttern frühmöglichst zu trennen.

 

 

Zusammenfassung für die eigene Entscheidung

Regelmäßiger Fleischkonsum ist selbst dann nicht gesund, wenn nur Bio-Qualität genutzt wird. Eine bewußte vielfältige Ernährung ist selbst dann nötig, wenn man alles isst. Als Vegetarier, Veganer oder besonderer Ernährungsform muss man ein paar wenige Nährstoffe beachten um ganzheitlich gesund zu essen.

"Keine Rinder mehr essen und auf Milch verzichten!" einzige Möglichkeit den Klimawandel zu stoppen gemäß Geschäftsführer des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie.

 

1 kg Fleisch ist so schädlich für das Klima, wie 1600km Autofahrt. Internationale Journal of Life Cycle Assessment.

 

Die Viehzucht hat einen Anteil von 18 Prozent CO2-Äquivalenten am Treibhauseffekt, errechnete die FAO 2006. Das ist höher als das gesamte Verkehrswesen weltweit.

„Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“

 

Quellen:

(1) "Red and Processed Meat Consumption and Risk of Incident Coronary Heart Disease, Stroke, and Diabetes Mellitus", 2010, R. Micha: https://www.ahajournals.org/doi/full/10.1161/circulationaha.109.924977

(2) "Meat intake and mortality: a prospective study of over half a million people" R. Sinha, 2010: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2803089/

(3) "Total Meat Intake is Associated with Life Expectancy: A Cross-Sectional Data Analysis of 175 Contemporary Populations", Wenpeng You, 2022:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8881926/

(4) "Methionine restriction prevents onset of type 2 diabetes in NZO mice", Castaño-Martinez, 2019: https://faseb.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1096/fj.201900150R

(5) "Wachstumsfördernde Hormone gefährden die Verbrauchergesundheit bestätigt Eu-Ausschuss", 2002, file:///C:/Users/User/Downloads/Wachstumsf_rdernde_Hormone_gef_hrden_die_Verbrauchergesundheit_best_tigt_wissenschaftlicher_EU-Ausschuss-1.pdf

(6) "Oral antimicrobials increase antimicrobial resistance in porcine E. coli--a systematic review", E. Burow, 2013, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25433717/

      "Oral administration of antimicrobials increase antimicrobial resistance in E. coli from chicken--a systematic review", Simoneit, 2014: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25433717/

(7) "Livestock's Long Shadow: Environmental Issues and Options", H. Steinfeld, 2006:  a0701e00.pdf (fao.org)

(8) "Climate Change and Land: An IPCC Special Report on Climate Change, Desertification, Land Degradation, Sustainable Land Management, Food Security, and Greenhouse Gas Fluxes in Terrestrial Ecosystems", 2019: Special Report on Climate Change and Land — IPCC site