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Meditieren? Ich wette, Du meditierst schon regelmässig

Vergiß Lotussitz, Räucherstäbchen und Schweben. Du praktizierst bereits Meditation - ich zeige Dir wo.

 

Erfahre, was passiert, wenn du regelmässig meditierst und wie es Deine Gesundheit unterstützt.

Was ist Meditation?

Meditation ist bewußtes Entspannen durch Nicht-Denken. Der erste Effekt ist das Entstressen des Geistes, sodass der Körper daraufhin bewußte & unbewußte Spannung lösen kann. Ruhe, Zufriedenheit und Gelassenheit stellen sich darauf folgend ein und dieser Zustand passiert mit fortschreitender Erfahrung immer öfter und dauerhafter.

Mit Religion hat Meditations nichts zu tun

Die Innenschau des Geistes ist so alt, wie die Menschheit selbst unabhängig von Kultur und Glauben. Die Effekte der Meditation sind wissenschaftlich nachgewiesen. Die Neurowissenschaft misst die Entspannungsreaktionen des Körpers in unmittelbarem Sinken des Blutdrucks, Verlangsamung der Atmung, weniger Ausschüttung der Stresshormone, Reduktion der Muskelspannung und sogar die Schweißdrüsen arbeiten weniger.

"Regelmäßige Meditation vergrößert jene Gehirnreale, die für die positiven Empfindungen und Empathie zuständig sind. Man wird mitfühlender, zuversichtlicher und zufriedener. Das Geflecht der Nervenzellen im Gehirn baut sich aus, damit verjüngt es sich. Der Hippocampus, das Real, das für Erinnerungsvermögen zuständig ist, entspannt sich." Das konnte US-Psychologe Richard Davidson nachweisen (1) (2).

Was bringt tägliches meditieren?

Der Alpha-Zustand ist eine Bewusstseinsebene, in der das Gehirn klar arbeitet und der Geist frei ist. Der Vorteil, man ist wach und hat gleichzeitig auf alle Informationen im Unterbewusstsein Zugriff. Durch diese Kombination kann man sich besser konzentrieren, ist präsenter und fähig, viel mehr Neues aufzunehmen als im Beta-Zustand.

 

Unser Gehirn produziert Gehirnwellen, welche in verschiedenen Frequenz schwingen.

  • Frequenzbereich von 13 Hz und höher: im normalen Wach-Zustand produziert das Gehirn Beta-Wellen.
  • Frequenzbereich von 8 bis 13 Hz: der Alpha-Zustand ist der Gemütszustand zwischen vollkommen gewecktem und schläfrigem Zustand.
  • Frequenzbereich von 4 bis 8 Hz: die Theta Wellen werden im Traum oder bei der Mediation erreicht.
  • Frequenzbereich von 4 bis 8 Hz: Im Schlaf produziert das Gehirn Delta-Wellen.

Theta Wellen sind im Säuglings- und Kleinkindalter beim Schlaf zu finden. Die Gehirne Erwachsener produzieren Theta Wellen in der Einschlafphase oder bei einer Hypnose und in der Meditation.

Diese Frequenzen sind verantwortlich für räumliches Vorstellungsvermögen, der Fähigkeit eines guten Gedächtnisses, Schmerzlinderung, meditative und hypnotische Zustände. Theta Wellen aktivieren das limbische System, man fühlt sich wohl, geborgen und sicher.

Bei Theta Wellen ist das Unterbewusstsein sehr aktiv. Es werden alte Erinnerungen zutage gefördert und die Kreativität ist viel produktiver.

 

Bei vielen Erwachsenen treten Theta Wellen nur selten auf, Stress nimmt zu, Entspannung fehlt. Das Gehirn besitzt aber die Fähigkeit, sich an Theta Wellen zu gewöhnen. Das heisst: Entspannung durch Meditation üben, denn dadurch wird es mit jedem Mal einfacher, einen entspannten Zustand zu erreichen.

Wie funktioniert Meditieren?

Meditation hat viele Gesichter. Stille Meditation im Sitzen, Körperzentriere Meditation und Achtsamkeit (Bodyscan, aktive Muskelentspannung), Atemmeditation, Yoga Nidra, Meditation in Bewegung, Tai Chi, Qi Gong, Mantra Meditation, Mudra Meditation, Metta Meditation (affektzentriert), und vieles mehr.

 

Meditation bringt Dich in einen Zustand des Nicht-Denkens.

Wann denkst Du nicht?

Selbst im Schlaf ist unser Gehirn aktiv. Es werden Erlebnisse des Tages verarbeitet. Das ist ganz wichtig für den Menschen und auch das Tier. Also meditieren wir nichtmal im Schlaf?

 

Du meditierst jedes Mal, wenn Du absolut konzentriert bist auf diesen Moment. In gefährlichen Situation, in Situationen, wo Du Deinen Körper zu hundert Prozent kontrollieren musst. Das kann beim Klettern sein, beim Tanzen, beim Reiten, beim Radfahren, beim Laufen, beim Duschen, beim Fensterputzen, Bügeln oder der Gartenarbeit.

Du meditierst, wenn Du absolut auf die Empfindungen Deines Körpers achtest, wenn Du absolut im Spüren bist und im Moment. Beim Sex zum Beispiel oder bei einer Wohlfühlbehandlung, wie einer Massage. Allerdings gibt es viele Menschen, deren Gedanken gerade dann beginnen zu wandern "Habe ich wirklich die Butter eingekauft?". Der wunderbare Effekt der Meditation geht so mit verloren, der Moment ist ungenutzt und geht leider nicht in die Tiefe.

Mir gelingt es nicht meine Gedanken zu Stoppen?

Östliche Traditionen bieten eine Vielzahl an Techniken um Stille in den Geist zu bringen.

  • Atemzüge zählen: Nimm Dir vor 10 langsame Atemzüge bewußt zu zählen. Wenn Du abgelenkt wirst, Gedanken aufkommen, beginne von vorne.
  • Focusieren auf einen Gegenstand: setzt Dich entspannt hin und nimm Dir zu Beginn 5 - 10 Minuten Zeit um auf eine Kerze, ins Feuer oder ins Meer zu blicken
  • Bodyscan: lege Dich bequem in Rückenlage und beginne nun bei den Füßen bewußt mit jedem Atemzug jeden einzelnen Körperteil wahrzunehmen. Zuletzt fühlst Du Deinen Schädel, Deine Kopfhaut, Deinen höchsten Punkt.
  • Progressive Muskelentspannung: spanne jedes Körperteil nacheinander bewußt an, halte und lasse dann plötzlich los.
  • Mantra: einen Satz, der zum Wohle dient, auswählen und immerwährend wiederholen. Zum Beispiel „Lokah Samastah Sukhino Bhavantu“ dieser Sanskrit-Segensspruch bedeutet: „Mögen alle Wesen glücklich und frei sein.“.

Na, war da etwas für dich dabei? Am Einfachsten geht es mit einer CD oder einer Anleitung online.

Meditations- Ritual

Meditation ist Übungssache. Am besten übst Du indem Du ein Ritual festlegst. Reserviere Dir eine fixe Zeit für Dein Meditations-Ritual und / oder richte Dir einen besonderen Platz ein.

 

Erfahrungsgemäß haben sich folgende Meditationszeiten bewährt:

  • nach der Arbeit um bewußt das erlebte loszulassen und vollständig zu Hause anzukommen.
  • morgens direkt nach dem Aufwachen um bewußt in den Tag starten zu können. Kombiniere es mit leichten Dehnübungen um Deinen Körper sanft zu aktivieren.
  • abends vor dem Schlafengehen um die Erlebnisse des Tages zu klären und Dich für einen ruhigen erholsamen Schlaf vorzubereiten. Viel besser als Nachrichten im Smartphone zu lesen.

 

Wozu?

Wozu soll ich meditieren? Ich trinke abends 2 Gläser Rum und bin entspannt. Ich rauche etwas Hanf, bin inspiriert und entspannt. Also wozu anstrengen und meditieren. Ist doch langweilig?

 

Meditation ist Trockentraining für unangenehme Lebensumstände. Meditation ist Gesundheitspflege des Körpers, des Geistes und der Seele. Mit dem Training in Meditation ist der Alpha- und Theta-Zustand für Dich jederzeit einleitbar. Dann, wenn du es am dringenden benötigst, bist Du in der Lage klar und entspannt zu sein. Du kannst Situationen klar einschätzen, Du kannst Entscheidungen bewußt treffen. Du kannst tief in Dich blicken und authentisch leben.

 

Alkohol, Medikamente, Drogen können niemals positive Veränderungen der Person bewirken und langfristig Klarheit, Lebendigkeit, Stabilität und Lebensfreude ins Leben bringen.

"Nur bei einem stillen See, kann man wirklich in die Tiefe blicken."

Quellen:

1) Richard Davidson, 2004, "Long-term meditators self-induce high-amplitude gamma synchrony during mental practice": https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.0407401101

2) Richard Davidson, 2005, "Meditation gives brain a Charge": https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A43006-2005Jan2.html