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Die Kraft der weiblichen Hormone

Der Mensch wird gesteuert von Hormonen. Tag und Nacht, Sommer und Winter unser Überleben hängt an diesen Botenstoffen. Frauen sind nochmals mehr gefordert, denn unser Zyklus ist eine einzige Hormon-Hochschaubahn.

Der Mensch wird gesteuert von Hormonen.

 

Tag und Nacht, Sommer und Winter unser Überleben hängt an diesen Botenstoffen.

 

Frauen sind nochmals mehr gefordert, denn unser Zyklus ist eine einzige Hormon-UP-and-Down.

 

Hier findest Du Deine Antwort zu Deiner Frage "Sind meine Hormone in Balance?".

Hormon Hochschaubahn - welches sind weibliche Hormone?

Östrogen und Progestoron kontrollieren im Wechselschritt. Nur in einem perfekt abgestimmten dynamischen Zusammenspiel funktioniert Frau. Zuständig ist die Hypophyse (ein winziger Teil im Gehirn), sie steuert genauestens wieviel Hormon gerade benötigt wird.

 

In der ersten Zyklushälfte (Menstruation bis Eisprung) steigt das Östrogen stetig an, bis es in einer ausreichenden Konzentration vorhanden ist, der LH-Höhepunkt. LH = das Luteinisierende-Hormon löst den Eisprung aus. Daraufhin beginnt die Progesteronausschüttung.

 

Die Aufgabe der beiden vorherrschenden Zyklus-Hormone:

Östrogenwirkung

  • vermehrt Fettgewebe, weibliche Fettverteilung
  • Brustaufbau
  • erhöht Krebsrisiko
  • erhöht Blutgerinnung, Thromboseneigung
  • Knochenzellen abbauend
  • stimuliert Haarwachstum
  • reduziert Sauerstoffgehalt der Zellen
  • Verlust von Zink und Kupfer

Progestoronwirkung

  • fördert Fettabbau, stabilisiert Glucosestoffwechsel
  • schützt vor Veränderungen des Brustgewebes
  • schützt vor Krebs (Gebärmutter, Brust, Eierstöcke)
  • normalisiert Blutgerinnung
  • stimuliert aufbauende Knochenzellen
  • macht das Haar glänzender und gesünder
  • unterstützt Sauerstoffversorgung der Zellen
  • normalisiert Zink- und Kupferspiegel

Östrogendominanz

Aufgrund von Lebensstil und Alter (Pupertät, Wechseljahre) kann sich eine Dominanz an Östrogen mit einem Mangel des Progestorons einstellen.

Befeuert wird ein Ungleichgewicht unter anderem durch:

  • Verhütungshormone
  • Alkohol, Drogen (fördern Östrogenbildung)
  • Stress (vermehrte Kortisolausschüttung)
  • Ernährung (tierische Nahrungsmitteln, Zucker, Leberschädigend)
  • Umwelthormone in Nahrungsmitteln (Schwermetalle, Pestizide), Kosmetik, Plastikflaschen (Weichmacher), Hormonrückstände im Wasser
  • Fettgewebe (Ersatzproduktionsstelle für Östrogen - wandelt Progestoron ind Östrogen um)

Anhand der Aufgaben der Hormone wird klar, dass es nicht nur zu Unanähmlichkeiten, sondern zu schwerwiegenden Problemen kommen kann.

Progestoron

In der randomisierten, doppelblind Replenish- Studie wurde die Effektivität von Progesteron bestätigt.

Zudem sei die Sonderstellung von transdermalem Progestoron als Gel betont worden. Hier wird das Hormon als Gel auf die Haut aufgebracht. Dabei gibt es deutliche Vorteile, das Risiko für venöse Thrombosen (möglicherweise auch für Schlaganfall) und Brustkrebs wird, anders als bei der oralen Einnahme, nicht erhöht.

 

Progesteroncremes als Lösung?

 

Studien zeigen, dass der Progestoronwert bereits 14-tägiger Anwendung über die Haut eine deutliche Erhöhung (10-fach) im Speichel nachwies (2). Jedoch nach einer Progesterontherapie über die Haut zeigen sich kaum messbare Veränderungen der Blut-Serum. Es findet  eine Verteilung über Blut- und Lymphweg statt, und gelangt letztlich über das Kreislaufsystem in den arteriellen Kreislauf. Somit erreicht es in relativ konzentrierter Form das arteriovenöse Gefäßnetz. (3)

 

Nahrung - das natürliche Hilfsmittel bei Östrogendominanz

Zur Ernährung gehört immer auch: ausreichend guter Schlaf!

Achte bei Deinem Lebensstil auf Sport (auch Saunagänge sind förderliches Schwitzen), Stressvermeidung,

geringe Giftbelastung in der Ernährung als auch bei der Verwendung von Kosmetika besonders Körperpflegeprodukten, Waschmittel, Reinigungsmittel, Weichmacher in Plastik. Hormonaktive Substanzen können bereits in geringen Mengen das Hormonsystem schädigen.

  • entzündungsfördernde Lebensmittel meiden: Fertiglebensmitteln, Zucker, Gluten, Milchprodukte, Alkohol
  • entzündungshemmende Lebensmittel erhöhen: saisonal, regional, biologisches Gemüse, Beerenobst, Kurkuma, Ingwer
  • Fermentierte und Probiotische Lebensmitteln: Miso, nicht pasteurisiertes Sauerkraut, Kimchi, Kefir, kalte Kartoffeln
  • gesunde Fette mit Omega-3: Leinöl, Hanföl, Avocado, Nüsse und Samen sowie deren Öle, Borretschöl, kontrollierte Fisch- und Algenöl-Produkte
  • Kreuzblütler wie Brokkoli, Grünkohl und Blumenkohl helfen dem Körper zur Verarbeitung von Östrogen in der Leber
  • Vitalpilze Cordyceps, Reishi, Heriucum erinaceus

Folgende Mikronährstoffe unterstützen Deinen Körper den Progestoronspiegel zu erhöhen:

  • Zink: Kürbis, Cashews, rotes Fleisch, Leber, Austern, Garnelen
  • Magnesium: grünes Blattgemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte (schwarze Bohnen, Linsen), brauner Vollkornreis, Kakao
  • Vitamin C: Obst, Kürbis, Süßkartoffel
  • Vitamin E: Nüsse und Samen (Sonnenblumenkerne, Mandeln, Haselnüsse), Kürbis, Spargel, roter Paprika, Kohl, Mango
  • Vitamin B6: Bananen, Spinat, Walnüsse, Süßkartoffeln, Bohnen, Pflaumen, Lachs, Rindfleisch, Huhn
  • Schwefel: Brokkoli. Kohlgemüse, Mangold
  • Jod - genaue Abklärung ob ein Mangel besteht

Die klassische schulmedizinische Hormonersatztherapie hört sich so einfach an "Forever Young", ist jedoch mit Risiken verbunden (3). Ein natürlicher Weg zur Balance der Hormone ist in jedem Alter anzustreben.

Status der weiblichen Hormone bestimmen

Weshalb soll ich meinen Status bestimmen lassen?

Umwelthormone (Kosmetik, Lebensmittel, Plastikflaschen), Altersabschnitte, Medikamente, hormonelle Verhütung, Stress oder Mikronährstoffmangel haben massiven Einfluß auf unseren Hormonhaushalt. Die Folgen sind sehr vielfältige Beschwerden, wie

  • Kopfschmerzen
  • Hautprobleme
  • schmerzende Brüste, Rücken, Gelenke
  • Regelschmerzen, Zyklusprobleme
  • Schlafstörungen
  • Wassereinlagerungen
  • Depression, Angstzustände, Aggression
  • Libidoverlust
  • unerfüllter Kinderwunsch

Viele der Symptome werden endlos mit Therapien behandelt, die den Ursprung des Problems nicht erfassen. Daher kann ein einfacher Hormontest Auskunft geben. Aufgrund der Komplexität muss die Summe der Hormonbalance abgebildet werden, einzelne Werte reichen nicht aus.

Welcher Test ist geeignet?

95 % der Hormone (z.B. Progesteron) im Blut sind biologisch inaktiv, da an Transportproteine gebunden.

 

Speichel ist “gefiltertes Blut”. Hormone gelangen aus dem Blut in den Speichel, indem sie durch Membrane wandern und dort dann ausschließlich in ihrer biologisch aktiven Form vorhanden sind (2). So können die Hormone Cortisol, DHEA, Melatonin, Progesteron, Testosteron, Östriol und Östradiol sehr gut bestimmt werden.

 

Bluttests sind geeignet für Schilddrüsenhormone und für die Ermittlung des Hypophysenhormons Prolaktin.

 

Speicheltest - Beachte:

Die Hormonwerte von Progesteron, Testosteron, Estradil, DHEA lassen sich gut aus dem Speichel bestimmen.

 

Bei Frauen mit Zyklus:

  • am 19., 20. oder 21. Zyklustag bzw. 5 Tage vor der erwarteten Periode

Bei Frauen ohne Zyklus (Menopause) und Männern:

  • an jedem Tag

Buchtipp

"Die Macht der Hormone" - Mit richtiger Ernährung zu hormoneller Balance von Angelique Panagos

 

Die Ernährungsexpertin Angelique Panagos weiß, wie die wichtigsten Hormone funktionieren und welche Leiden ein Ungleichgewicht verursacht. Das hat sie persönlich erfahren. Sie verrät Ihnen die sechs Säulen des hormonellen Gleichgewichts und liefert die passenden Rezepte.Das führt zu Reduktion von Leiden aber auch Gewicht und die gesamte Lebensfreude kann davon profitieren.

 

Leseprobe: https://verlagshaus24.de/die-macht-der-hormon

 

Quellen:

1) Replenish Studie, 2018, "Effektivität von Progesteron bestätigt"   https://link.springer.com/article/10.1007/s15013-018-1563-2

2) PDF “Journal of The North American Menopause Society

3) Joanna Y Du, 2013, "Percutaneous progesterone delivery via cream or gel application in postmenopausal women: a randomized cross-over study of progesterone levels in serum, whole blood, saliva, and capillary blood"   https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23652031/

3) Johannes Bitzer, 2018, "Die ältere Frau und die Hormone", https://www.unibas.ch/de/Aktuell/Uni-Nova/Uni-Nova-132/Uni-Nova-132-Die-aeltere-Frau-und-die-Hormone.html